Äpfel halten das Gehirn gesund  
 

Silvia K. Müller / CSN

Degenerative Erkrankungen des Gehirns wie Alzheimers und Parkinson nehmen in beängstigender Weise zu. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Prävention chronischer Krankheiten in engem Zusammenhang mit Umweltfaktoren wie Nährstoffversorgung und Exposition gegenüber toxischen Substanzen stehen. In einer aktuellen Studie wurde dazu die vorbeugende Wirkung von Äpfeln gegen solche Krankheiten nachgewiesen.


Eine Studie der Corell Universität und der Korea University stellte in diesem Zusammenhang den großen Nutzen von Äpfeln gegen neuronalen Schäden fest. Die in Äpfeln enthaltene Phytochemikalie Quercetin ist in der Lage Hirnzellen vor Neurotoxizität zu schützen. Natürliche Phenolbestandteile in Äpfeln verhindern stressinduzierte Schäden an Zellmembranen.

Phytochemikalien in Gemüse und Früchten werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben, einschließlich antioxidative und antikarzinogene Fähigkeiten. Zwei neue Studien der Cornell Universität haben nun herausgefunden, dass verschiedene natürliche Chemikalien in Äpfeln sogar das Gehirn vor Schäden schützen können, die sonst in der Lage sind neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimers und Parkinson auszulösen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass hauptsächlich Quercetin für den Schutz des Gehirns vor oxidativem Stress verantwortlich ist.

Quercetin ist das Flavonid mit dem höchsten Anteil in Äpfeln. Es wird in geringeren Mengen auch in Beeren und Zwiebeln gefunden. Phytochemikalien wie Phenole und Flavonide schützen den Apfel gegen Bakterien, Viren und Pilze. Sie stellen für den Menschen einen antioxidativen Schutz dar und helfen Krebs zu verhindern.

Die Wissenschaftler der Corell Universität hatten zum Beweis bei ihren Studien Gehirnzellen von Ratten Hydrogen Peroxyd ausgesetzt, einer Verbindung die dafür bekannt ist Schäden durch die Bildung freier Radikale zu verursachen. Dieser Mechanismus wird bei der Entstehung von Alzheimer's vermutet. Die Zellkulturen wurden entweder mit Quercetin oder Vitamin C behandelt oder überhaupt nicht vorbehandelt. Zellen, die mit Quercetin vorbehandelt wurden, wiesen signifikant geringere Schäden an der DNA und den zellulären Proteinen auf, als ohne Behandlung mit Quercetin oder Vitamin C. Gegenüber unbehandelten Zellen war der Schutz 130%.

Man fand weiterhin heraus, dass je höher die Konzentration der Phenole aus dem Apfelextrakt war, desto größer war der Schutz für die Nervenzellen vor oxidativen Stress. Der biofunktionale Wert von Früchten und Gemüse hängt jedoch nicht nur von der Konzentration der darin enthaltenen Phytochemikalien ab, sondern auch von der Menge. Äpfel werden allgemein gerne gegessen und gehören zu den Nahrungsmitteln mit sehr hohen Gehalt an Quercetin. Ein Apfel am Tag ist bereits Lieferant wichtiger bioaktiver Substanzen, die eine große Rolle bei der Risikominimierung neurodegenerativen Erkrankungen spielen. Dies ergänzt die Erkenntnisse über Phytochemikalien, die besagen, dass die im Apfel enthaltenen Stoffe Herzerkrankungen, Diabetes, Krebs, virale und bakterielle Infektionen bekämpfen, sowie antiallergisch und entzündungshemmend wirken können.

Das Team stellte weiterhin fest, dass Quercetin sogar größeren Schutz für die Nervenzellen vor Hydrogen Peroxyd darstellte als Vitamin C. Weiterhin belegten die beiden Studien, das Quercetin stärkere Antikrebswirkung gegen Darm- und Leberkrebszellen hat, als Vitamin C hat.

Als Äpfel wurden rote Delicious Äpfel genommen, die im Staat New York gewachsen waren. Die Äpfel hatten alle einen hohen Anteil an den besagten Phytochemikalien gehabt. Der Gehalt der Phenolbestandteile im Fleisch und der Schale des Apfels variiert von Jahr zu Jahr, Saison zu Saison und davon abhängig, wo er wächst. Wenn man biologische oder wild wachsende Äpfel nimmt, kann man wahrscheinlich sicher sein, dass sie von hoher Qualität sind und einen hohen Gehalt dieser Bestandteile haben.

Zwar seien die Studien nicht an Menschen durchgeführt worden, sagte der Studienleiter Lee bei seiner Präsentation, dennoch sei er durch das Ergebnis im Stande zu sagen: "An Apple a day keeps the doctor away!" (Ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern!)

Referenzen:
Heo HJ, Kim DO, Choi SJ, Shin DH, Lee CY. 2004. Apple Phenolics Protect in Vitro Oxidative Stress-induced Neuronal Cell Death. J Food Sci 69(9):S357-60 Eastwood MA, Interactions of dietary antioxidants in vivo: How Fruits and Vegetables prevent Diseases? QJM, 1999 Eberhard MV, Lee CY, Liu RH. Antioxidant activity of fresh Apples, Nature, 2000 Moskaug JO, Carlsen H, Myrstad M, Blomhoff R, Molecular imaging of the biological effects of Quercetin and Quercetin rich foods. Mech Aging Dev. 2004 Smith MA, Rottkamp CA, Nunomura A., Raina AK, Perry G. Oxidative Stress in Alzheimer's Disease. Biochim Biophys Acta, 2000 Youdim KA, Joseph JA, Possible emerging role of Phytochemicals in improving age related neurological Dysfunctions: A multiplicity of effects. Free Rad. Biol. Med. 2001

Zusammenfassung und Übersetzung: Silvia K. Müller

 
 
 
 
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